Eichenholz, um 1935 (in jüngerer Zeit hölzerne Stabilisierungsleisten unter dem Sitzbrett mit Metallschrauben befestigt)
Zugang: 2016
Foto: M. Schmüdderich, 2016
Die Stuhlbeine dieses Hockers, in Verbindung mit den jeweils anschließenden Zargen, sowie die Mittelstreben im Fußbereich ähneln einer angeblichen Darstellung der Irminsul.
Als Irminsul wird ein frühmittelalterliches Heiligtum der Sachsen bezeichnet, das in der Nähe von Marsberg verortet wird. Es wurde von den fränkischen Soldaten Karls des Großen 772 zerstört. In den 1920er Jahren interpretierte der völkische Laienforscher Wilhelm Teudt ein Detail des Kreuzabnahmereliefs an den Externsteinen als Abbildung der Irminsul.
Dieses stilisierte Motiv eines ausladenden Baums scheint die Vorlage für die Gestaltung des Hockers gewesen zu sein, dessen zeitgenössische Verwendung unbekannt ist.
Während der NS-Diktatur findet sich diese Bildform unter anderem auch als ein Emblem der SS-Forschungsgemeinschaft „Das Ahnenerbe“ sowie in manchen Ausstattungsdetails der „SS-Schule Haus Wewelsburg“.
Es wird noch heute als Identifikationssymbol in der rechtsextremen Szene benutzt.
Kreismuseum Wewelsburg
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