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Hab keine Angst, erzähl alles! Das Attentat von Halle und die Stimmen der Überlebenden

14.09.2023

Referentin: Esther Dischereit

Esther Dischereit schildert einerseits eine außergewöhnliche Straftat, andererseits aber auch einen ungewöhnlichen Strafprozess:
Der geplante Massenmord an den zu Jom Kippur in der Hallenser Synagoge versammelten Jüdinnen und Juden und das nach dem Scheitern erfolgte und klar rassistisch motivierte Ausweichen auf zwei eher
zufällige Opfer war für die jüdischen Gemeinschaften in ganz Deutschland ein Fanal. Ihre Sicherheitsinteressen werden oft nicht ernst genug genommen und ihre Akzeptanz ist weiterhin prekär,
ungeachtet aller Sonntagsreden. Im nachfolgenden Prozess kamen die Stimmen der Betroffenen, von Angehörigen der Opfer und ihren Vertreterinnen und Vertretern in nicht alltäglicher Intensität zur Sprache, so dass sich aus diesen Texten ein bewegendes und immer noch wichtiges Bild dieses Anschlags
und seiner Folgen ergibt. Wer hat wie reagiert, geholfen, weggesehen, welche Hilfen sind überhaupt möglich in einem solchen Fall?

E. Dischereit sagte selbst über ihr Buchprojekt: „Dieser Prozess schlug eine Seite auf, die so bisher im Blick der politischen Akteurinnen und Akteuren nicht oder zu wenig gesehen wurde. Zeugenschaft geht weit über die Ermittlungstatbestände hinaus. Es bedeutet Raum nehmen und selbst sprechen und nicht unterbrochen werden. Das Zuhören spielt eine Rolle. Wir brauchen die Betroffenen als Experten und Zeugen nicht nur für gesonderte Veranstaltungen, sondern vor Gericht, wo legitimer Weise den Bürgern der Platz gehört, den sie beanspruchen können. (…) Es ist dagegen sehr hilfreich, die Zeugen einzuladen, nicht nur für sie, sondern auch für uns. Sie zeigen uns, wie wir uns von der Dämonisierung des Bösen befreien können. Es ist trostreich zu sehen, dass der Täter sie eben nicht zerstören konnte; er konnte auch nicht erreichen, dass sie ihr „Jüdisch- oder Muslimischsein“ aufgeben. Im Gegenteil: sie blieben jüdisch, und ihre Gebundenheit gibt ihnen Stärke.“
Diese Botschaften wollen wir (der Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten NRW) in der Nähe des „Jahrestags“ im Herbst 2023 weitertragen.

Übergang 4

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