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"Strange people in a strange, enemy country": Das britische Deutschlandbild 1945-1953

27.06.2019

Referentin: Sandra Franz

Im Rahmen der Vortragsreihe „BRITISCHE BLICKE AUF DEUTSCHLAND IM 19. UND 20. JAHRHUNDERT“

Die britisch-deutschen Beziehungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren einerseits geprägt durch die Erfahrungen von zwei Weltkriegen und den daraus resultierenden Feindbildern, andererseits durch die Realität einer zunehmenden gegenseitigen Abhängigkeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Bisher hat sich die Forschung vorrangig auf Militärgeschichte, politische Strategien und die Pläne für den Wideraufbau Deutschlands fokussiert. Diese Ansätze vernachlässigen den Blickwinkel der Personen im Zentrum der Besatzungszone: Britische Soldaten, die tagtäglich mit Deutschen konfrontiert waren. Der Hauptfokus des Vortrages liegt dabei auf dem vermittelte Deutschlandbild durch die britische Regierung und das Militär im Kontrast zu den Reaktionen der Soldaten, basierend u.a. auf den Unterlagen des Civil Affairs Staff Colleges, des Control Commission Colleges, Artikeln der “British Zone Review” und Egodokumenten britischer Soldaten.

Der transnationale Ansatz des Forschungsprojektes stellt dar, vergleicht und kontrastiert zwei Nationen in ihrem Versuch, sich nach den gewalttätigen Erfahrungen des Krieges neu zu definieren. Großbritanniens Verbindung zu und Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten von Amerika führte zu Reibungen zwischen globalen Zielen im Hinblick auf den Kalten Krieg und Großbritanniens eigener Agenda und Identität. Ein zusätzlicher Reibungspunkt waren die Erfahrungen der Soldaten von zuvor germanophilen Familien. Sie waren nun konfrontiert mit Bildern und Eindrücken, die im krassen Gegensatz zu ihren familiären Narrativen standen. In diesem Spannungsfeld zwischen alten und neuen politischen Interessen auf der einen Seite und einem Feindbild auf der anderen Seite – was war der Standpunkt der Soldaten?
Welche Probleme waren dringender aus ihrem Blickwinkel: die Erfahrung mit dem vorherigen „3. Reich“ oder die Zukunft, in der Verbündete benötigt wurden? Wie berichteten Soldaten über ihre Erfahrungen in der Besatzungszone? Welches Level von Mitschuld wurde der deutschen Bevölkerung grundsätzlich zugesprochen? Gab es unter den Soldaten ein Gefühl der Benachteiligung angesichts der sich bessernden Lage im besetzten Deutschland, während sie gleichzeitig über wirtschaftliche- und Versorgungsprobleme in ihrem Heimatland lasen?

Sandra Franz ist Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Villa Merländer in Krefeld und promoviert an der Universität Düsseldorf zum Thema ihres Vortrags.

Übergang 4

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