Bronze, mittlere bis jüngere Bronzezeit, ca. 1.300–1.100 v. Chr.
Zugang: 1939/2022
Das bronzezeitliche Griffzungenschwert wurde bis 2018 im Historischen Museum des Hochstifts Paderborn ausgestellt. Es zeigte sich, dass der Schwerttyp für Westfalen ohne Parallele, in der Donauregion hingegen weit verbreitet ist. Die genaue Recherche nach seiner Herkunft belegte, dass es aus der Sammlung des jüdischen Kaufmanns Moritz Rothberger (1865–1944) aus Wien stammt. Im Februar 1939 versteigerte das Auktionshaus Hans W. Lange in Berlin dessen umfangreiche Sammlung antiker sowie ur- und frühgeschichtlicher Objekte. Die Sammlung wurde im Auftrag Heinrich Himmlers für die SS erworben und nach Wewelsburg geschafft, wo sie von dem dortigen SS-Archäologen Wilhelm Jordan (1903–1983) katalogisiert wurde.
Infolge der Sprengung der Wewelsburg durch die SS am 31. März 1945 ging der Großteil der archäologischen SS-Sammlung verloren. Erst für das Jahr 1967 lässt sich dieses Schwert im Kreismuseum nachweisen. Die ursprüngliche Herkunft blieb unbekannt.
Im Jahr 2022 restituierte das Kreismuseum das Schwert an die Erben Rothbergers und kaufte es danach für seine Sammlung wieder an, um damit an den Kulturgutraub durch die SS zu erinnern.
Kreismuseum Wewelsburg
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