Samt, Goldfäden, Goldborte, Glassteine, Pailletten, Baumwolle, 1830–1870
Zugang: 1924
Foto: R. Hellmeier, 2020
Im 19. Jahrhundert war im Paderborner Land das Tragen von Hauben (auch Kappen oder Mützen) mit Blüten-Stickmotiven aus Pailletten, Goldfäden und Glassteinen, wie bei dieser Bodenhaube, weit verbreitet. Sie hat eine verstärkte, glatte Rückseite (Boden) und ist im Nacken mit in Schleifen gelegten Goldborten versehen, die als „Drüffken“ bezeichnet werden. Der Haube fehlen der sogenannte Strich, der rund um die Kappe genähte Spitzenbesatz, sowie die Mützenbänder, mit denen die Haube unter dem Kinn befestigt wurde.
Eine Frau besaß zu ihrer Tracht mehrere Hauben, die zu verschiedenen Anlässen (Kirchgang, Trauer, Festtage) getragen wurden. In weiten Teilen des Paderborner Landes ging das Tragen der Tracht bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Lediglich im Delbrücker Land entwickelte sich die Tracht nach 1870 fort und erfuhr eine regionalspezifische Stilisierung, deren typische Merkmale sich in Haubenform und -schmuck zeigte.
Kreismuseum Wewelsburg
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