Warum Gedenken? Warum Erinnern? Und was hat das mit Fußball zu tun?
Gestatten Sie zu Beginn folgenden Vergleich: Im Fußball gibt es seit einigen Jahren extra Angestellte, die vergangene Leistungen von Spieler*innen oder Teams bewerten, um die zukünftige Leistung zu verbessern. Dabei ist es für die Spieler*innen nicht immer einfach, sich eigene Fehler wieder und wieder anzuschauen, um daraus zu lernen und sie zukünftig zu verhindern. Nachweislich ist diese Methode jedoch sehr effektiv.
In dieser Funktion dienen auch Gedenktage dazu, uns an die Fehler der Geschichte zu erinnern, auf dass sie sich nicht wiederholen. Dass dies auch so viele Jahrzehnte später nötig ist, wird ebenfalls im Fußballumfeld deutlich. Viele Fußballvereine haben auch in der heutigen Zeit noch immer Probleme mit rechtsextremen Personen, die die große Bühne des Fußballs für ihre Zwecke ausnutzen. Eine Hauptaufgabe von uns Fanprojektmitarbeiter*innen ist es deshalb, junge Fußballfans darin zu bestärken, gegen Diskriminierung und für eine offene Gesellschaft – im Stadion und darüber hinaus – einzustehen. Dabei ist das Entwickeln eines Geschichtsbewusstseins elementarer Bestandteil dieser Präventionsarbeit.
Aus diesen Gründen werden wir nicht müde zu erinnern. Am heutigen 2. April 2021 gedenken wir dem 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Niederhagen in Wewelsburg. Wir möchten zurückblicken auf die bedrückendste Wahrheit unserer Geschichte: die Verfolgung, Ghettoisierung und Massenvernichtung von Millionen Menschen.
Dies geschah in großen Vernichtungslagern, aber auch in vielen kleineren Lagern in unmittelbarer Nachbarschaft von so vielen – auch von uns, wie im Fall des KZ Niederhagen.
Wir erinnern, damit es sich nicht wiederholt.
Kreismuseum Wewelsburg
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Deutschland
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