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„Jeder Mensch hat das Recht, geachtet zu werden. Ganz egal wie er aussieht und woher er kommt.“

Szene aus dem gedenkstättenpädagogischen Programm „Die Hingucker – Zivilcourage üben“

Mit diesem Satz schließen wir das Zivilcourage-Projekt „Die Hingucker“ nach dem Buch von Ursula Kraft. Ausgrenzung, Mobbing und Zivilcourage damals wie heute stehen dabei an zwei Tagen auf dem Programm. Viele Kinder ab der 4. Klasse aus dem Kreis Paderborn und darüber hinaus wurden mit uns schon zu „Hinguckern“: Hinsehen, nicht wegsehen, dem Unrecht auf den Grund gehen, sich einsetzen für Minderheiten, um ein friedliches, freundliches Miteinander zu bewirken. Und dabei über das Verhalten im eigenen Lebensumfeld nachdenken – das steht vorne an.
Ihre Fragen und Vorstellungen bekommen Raum. Wir erzählen Geschichten und Geschichte, gemeinsam mit den Kindern.
Das Modell des Konzentrationslagers Niederhagen und die Kleidung der Häftlinge in der Ausstellung „Ideologie und Terror der SS“ spielen im Projekt eine große Rolle: Allein der Anblick von Wachtürmen, schlichten Baracken, Stacheldraht und die gestreifte Kleidung als Zeichen für Entmenschlichung bringen die Kinder zu der Erkenntnis: Menschen, die andere Menschen einsperren, quälen und töten, weil sie nicht ins Weltbild passen, darf es nicht geben. Fragen nach dem WARUM? und was man selbst tun kann, um es anders, besser zu machen, ist den Kindern ein wichtiges Anliegen.
Ich kann mit der Vermittlungsarbeit in der Gedenkstätte Fenster öffnen – Erinnerungsfenster, Gegenwartsfenster und Zukunftsfenster. Es sind Einblicke in Täterschaft, in das Leid von Verfolgung und Gefangenschaft und die Möglichkeit, zu reflektieren und es selbst heute anders zu machen – im Klassenraum, im Sportverein oder Feriencamp. Gemeinschaft, Vertrauen und sich auf einander verlassen können; Mitbestimmen können, NEIN-Sagen und die eigene Meinung vertreten, Ungerechtigkeit erkennen und mutig benennen – es selbst künftig besser zu machen – all diese Fenster öffne ich, wenn ich mit Kindern und Jugendlichen die Fotos, Objekte und Dokumente in der Gedenkstätte entdecke.
Das Mahnmal auf dem ehemaligen Appellplatz des KZ Niederhagen ist historischer Tatort, Ort der Beklemmung, der Trauer und der Wut. Und gleichzeitig ist es ein Symbol für die Zukunft, einen Beitrag zu leisten, Ausgrenzung und Verfolgung nicht mehr zuzulassen. Ein Kind sagte einmal am Mahnmal, „Danke, dass ihr uns über das Konzentrationslager und die Häftlinge erzählt habt. Jetzt wissen wir Bescheid und können alles weitererzählen. Dann wissen viele Menschen, wozu Hass führen kann.“
Ich bin überzeugt, dass Hass und Diskriminierung in Unwissenheit und Angst begründet sind. Mich treibt es an, mit meiner Arbeit in der Vermittlung Wissen und Mut mit auf den Weg zu geben. Den Mut, sich selbst zu vertrauen und für andere einzutreten, die es selbst nicht können.

Victoria Evers, Museums- und Gedenkstättenpädagogin/Demokratie leben!





Abbildung:
Szene aus dem gedenkstättenpädagogischen Programm „Die Hingucker – Zivilcourage üben“
Foto: Lina Loos, 2015
Kreismuseum Wewelsburg, Fotoarchiv

Übergang 4

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