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Franz Tuteur – nicht nur ein Name

Bundesweiter Beleuchtungsflashmob am 27. Januar 2020 im Kreismuseum Wewelsburg

Am 27. Januar 2020 beteiligte sich das Kreismuseum Wewelsburg anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus an der bundesweiten Beleuchtungsaktion „Lichter gegen Dunkelheit“. Erstmalig lasen zur Erinnerung und zum Gedenken über 120 Beteiligte die Namen aller Verstorbenen des ehemaligen Konzentrationslagers Niederhagen vor. Unter den Namen, die mir zugedacht waren, fiel mir ein Name besonders auf, der mich bis heute nicht loslässt: Franz Tuteur.
Ich begann nachzuforschen … Wie spreche ich den Namen richtig aus?
Welches Leben und welches Schicksal verbarg sich hinter dem Namen?
Aus den erhaltenen Dokumenten ging hervor, dass Franz Tuteur am 24. April 1912 in Kaiserslautern geboren wurde und am 7. November 1941 um 17:30 Uhr im Konzentrationslager Niederhagen an „Lungenentzündung“ verstarb. Konnte das alles sein, was von seinem Leben übrig blieb?
In einem weiteren Schritt stieß ich auf eine zeugenschaftliche Vernehmung eines ehemaligen Mithäftlings vom 14. Juli 1969, die er im Zusammenhang des Wewelsburg-Prozesses tätigte. Aus dieser ging hervor, dass Franz Tuteur keines natürlichen Todes starb, sondern Opfer eines kaltblütigen Mordes durch zwei Kapos im Lager Niederhagen war. Durch neuere Forschungen der Erinnerungs- und Gedenkstätte in Wewelsburg kann mittlerweile belegt werden, dass die sterblichen Überreste Franz Tuteurs über das Krematorium in Bielefeld zum Konzentrationslager Sachsenhausen gelangten und in einem Urnengräberfeld auf dem Friedhof Güterfelde bei Berlin bestattet wurden.
Ich bin mir sicher, dass es neben mir noch andere Menschen gibt, vielleicht sogar entfernte Angehörige, denen diese Informationen genauso wichtig sind. Somit soll nicht nur hier in Wewelsburg, am Ort der Erinnerung und des Gedenkens, Franz Tuteur mehr als ein Name sein, der hoffentlich nicht vergessen wird.

Reinhard Fromme, Museums- und Gedenkstättenpädagoge



Abbildung:
Bundesweiter Beleuchtungsflashmob am 27. Januar 2020 im Kreismuseum Wewelsburg
Foto: Lina Loos, 2020
Kreismuseum Wewelsburg, Fotoarchiv

Übergang 4

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