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Portemonnaie von Hans August Zimmermann

Portemonnaie von Hans August Zimmermann Foto: Oliver Krato, 2018 Kreismuseum Wewelsburg, Inv. Nr. 19115

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die Aufmerksamkeit und Neugier wecken – kleine Dinge, die zunächst vielleicht unbedeutend erscheinen mögen und doch viele Erinnerungen mit sich tragen und zum Teil weite Wege zurückgelegt haben können.
Das Portemonnaie von Hans August Zimmermann ist so ein Gegenstand.
Hans August Zimmermann verstarb am 21. Oktober 1942 im Konzentrationslager Niederhagen. Die Geldbörse trug er bei seiner Einlieferung ins Konzentrationslager mit sich und sie wurde mit anderen persönlichen Gegenständen verwahrt.
Diese wurden nach seinem Tod an seine Ehefrau Mildred zurückgeschickt.
Sie stammte aus England und lebte mit ihrem Ehemann in Berlin.
1938 beantragte Hans August Zimmermann mit 29 Jahren die Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer und bekannte sich in diesem Schreiben zu einer KPD-Mitgliedschaft Anfang der 1930er Jahre.
Nach einer Anklage wegen kommunistischer Tätigkeiten wurde er 1940 trotz eines Freispruchs in „Schutzhaft“ genommen und kam in das Konzentrationslager Niederhagen. Ab diesem Zeitpunkt hat er selbst das Portemonnaie nicht mehr bei sich getragen. Für seine Frau Mildred muss es eine große Bedeutung gehabt haben. Sie hat es als Andenken mit zurück nach England genommen und nach ihrem Tod ihrer Tochter vermacht. 2017 schenkte diese das Portemonnaie dann dem Kreismuseum Wewelsburg.
Dem Schicksal Hans August Zimmermanns begegnete ich das erste Mal im Rahmen meines Praktikums im Kreismuseum, als seine Geschichte im Nachgang einer Ausstellung über Biographien von Häftlingen des Konzentrationslagers Niederhagen für das museumspädagogische Programm „Biographische Koffer“ weiter in den Fokus rückte.
Das Portemonnaie zeigt, dass kleine Dinge zu Türöffnern werden und Erinnerungsfenster öffnen, somit zu Zeugen der Geschichte werden können. Aus einem Hinweis kann eine Spur aufgedeckt werden und die Geschichte einer Person oder gar ganzer Familien sichtbar werden lassen. Diese persönlichen und individuellen Spuren lassen Geschichte auf eine ganz andere Weise für jeden Menschen fassbar werden. Sie machen uns deutlich, wie sich Geschichte auf jeden Menschen auswirkt und warum das Verstehen der Geschichte auch für unsere Gegenwart von entscheidender Bedeutung ist. Geschichte und Lebensgeschichten sind überall zu finden. Wir müssen nur die Augen öffnen, auch für die kleinen Dinge, damit sie erzählt und bewahrt werden können.

Dina Peppmöller, Museums- und Gedenkstättenpädagogin





Abbildung:
Portemonnaie von Hans August Zimmermann
Foto: Oliver Krato, 2018
Kreismuseum Wewelsburg, Inv. Nr. 19115

Übergang 4

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