21.04.2020 Di - 30.11.2020 Mo
Wir sind Frieda (11) und Leo (9). Wir wohnen mit unseren Eltern und unseren anderen zwei Geschwistern in Paderborn. Wir haben bei uns zu Hause zwei besondere Schätze. Beide wurden von unserem Ururgroßvater hergestellt. Er hieß Bernhard August Schröder und wurde am 28.11.1884 in Harbrück bei Höxter geboren. Gestorben ist er 1968. Er war Eisenbahnschmied und Schlosser.
Der erste Schatz ist eine Suppenkelle. Die hat er nach dem ersten Weltkrieg aus einer Bajonettspitze geschmiedet, mit der im ersten Weltkrieg gekämpft wurde.
Der zweite Schatz ist eine kleine Schatztruhe. Die hat er geschmiedet zur Erinnerung seine kleine Tochter Christel, die nur 3 Tage nach ihrer Geburt gestorben ist. Nach dieser kleinen Christel ist unsere Oma, seine Enkelin, benannt worden.
Beide Schätze sind ungefähr 100 Jahre alt.
Ich bin Christina Rincheval und 12 Jahre alt. Das Buch stammt aus dem Jahr 1681 und enthält damals gängige Heilmetoden. Auf dem ersten Bild sieht man die Titelseite des Buches. Im zweiten Bild sieht man den Aufbau einer Destillieranlage und wie man sie verwenden kann. Und auf dem Bild rechts sieht man eine Vorrede zu einem Heilmittel. Das Buch ist von meinen Großeltern und sie haben es von einem Vikar zu Weinachten geschenkt bekommen, der bei ihnen fasst immer Mittag gegessen hat und auch mit ihnen Weinachten gefeiert hat.
Das Foto ist ca. von 1958. Den Roller habe ich heute noch.
Der Antrieb (Kippfunktion des Trittbrettes) funktioniert heute leider nicht mehr.
Unser Familienschatz ist ein silbernes Zucker- oder Süßigkeitenschälchen mit Glaseinsatz. Das Schälchen hat eine lange Geschichte hinter sich. Meine Ururgroßeltern bekamen es in Olbersdorf in Niederschlesien (heute Zülz in Polen) zur Hochzeit geschenkt. Als die Russen im Jahr 1945 in Schlesien einmarschierten, sind meine Ururgroßeltern nach Westfalen geflohen.
Für diese Flucht packten sie ihre ganzen Habseligkeiten in eine Kutsche, die von einer Trakehner-Schimmelstute gezogen wurde. Meine Ururgroßmutter wickelte das Zuckerschälchen sorgfältig in ein schwarzes, mit Blümchen gemustertes Tauftuch ein, sodass es die lange und beschwerliche Flucht in der Kutsche überstehen konnte.
Das Zuckerschälchen gehört zu den wenigen Wertgegenständen, die von der Flucht übriggeblieben sind. Meine Ur-Großmutter schenkte das Zuckerschälchen im Jahr 2009 meinen Eltern zur Hochzeit.
... aus der Zeit als Schloss Neuhaus noch Neuhaus hieß
Nach dem Heinrich-Hochwasser im Jahre 1965 wurden in Neuhaus einige zerstörte Fachwerkhäuser abgerissen.
Ich war zufällig zugegen und musste mitansehen, wie ein Bollerwagen weggeworfen werden sollte. Schnell griff ich zu und zog ihn zum Hause meiner zukünftigen Schwiegereltern. Später landete er auf dem Dachboden meiner Werkstatt und hatte nur einmal einen großen Auftritt. Bei der 1100-Jahrfeier in Neuenbeken wurde er beladen mit einem Käfig mit Hühnern von meinen Kindern bei dem großen Umzug vor dem Hochzeitswagen durch das Dorf gezogen.
Danach landete er wieder auf dem Dachboden, wo er immer noch steht.
Das Besondere an ihm: auf beiden Seiten kann man lesen, wer ihn einst hergestellt hat, Düchting aus Neuhaus in Westfalen.
Hallo!
Unser Schatz ist der Schatz eines anderen.
Hier seht Ihr die Ersparnisse von jemanden, die wir in unserem Küchenschrank, versteckt unter Wachspapier, gefunden haben.
Liebe Grüße
Melissa Davids (5)
Macht doch mit mir zusammen eine interaktive und digitale Ausstellung im Kreismuseum Wewelsburg
Bei euch zuhause gibt es in der Familie was Altes, etwas Schönes, etwas Besonderes, wo ihr schon immer dachtet, das sollten andere auch mal sehen, oder habt ihr einen Familienschatz mit einer ganz besonderen Geschichte?
Schickt ein gutes Foto von eurem „Schatz“ (mit Titel und Bildüberschrift) an falko@wewelsburg.de.
Bitte den eigenen Namen und das Alter angeben.
Erzählt mir die Geschichte, die hinter dem Objekt steckt. Vielleicht wisst ihr ja wie alt es ist, oder was man früher damit gemacht hat, oder wer es benutzt hat? Eine kurze Beschreibung würde mich freuen. Dann kann jeder auf unserer Homepage sehen, was es für spannende Sachen nicht nur im Museum gibt.
Das tollste Objekt aus allen Einsendungen wird dann, wenn das Museum wieder aufmacht, als „Objekt des Quartals“ im Museum ausgestellt werden.
Also los: Ab auf den Dachboden, ab in den Keller, an die Schränke, oder wo auch immer eure Schätze versteckt sind!
Ich freue mich auf eure Zusendungen!
Liebe Grüße und bleibt gesund!
Euer Falko
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Deutschland
Tel. 02955 7622-0
Fax 02955 7622-22
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