Leder, Textil, Messing
Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts
Kreismuseum Wewelsburg, Inv. Nr. 21936
Dieses Paar Kinderstiefel soll laut Überlieferung aus dem ehemaligen Barackenlager im Niederhagen stammen. Die starken Gebrauchsspuren weisen darauf hin, dass die Lederstiefel intensiv und lange
benutzt wurden. Wer die Schuhe getragen hat, lässt sich leider nicht mehr herausfinden.
Nach der Auflösung des KZ Niederhagen im Frühjahr 1943 standen die Lagerbaracken zunächst leer. Ab 1944 wurden dort verschiedene Menschengruppen unter Zwang einquartiert. Von der „Volksdeutschen
Mittelstelle“ wurden Teile des Geländes als Umsiedlungslager für sogenannte „Volksdeutsche“ umfunktioniert, die aus den besetzten Ostgebieten ins Deutsche Reich deportiert worden waren. Später
wohnten auch ausgebombte Familien aus dem Ruhrgebiet hier. 1945 wurde das Lager als DP-Lager für ehemalige Zwangsarbeitende genutzt. Ab 1947 fanden Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien eine
Zuflucht. Das Barackenlager wurde zum größten Flüchtlingswohnheim in der Region.
Die Vitrine zum "Objekt des Quartals" befindet sich im Turmzimmer des Historischen Museums des Hochstifts Paderborn.
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Deutschland
Tel. 02955 7622-0
Fax 02955 7622-22
nfwwlsbrgd
Kontaktformular