Baumwollstoff, gewebt, Deutschland zwischen 1933 und 1945
Kreismuseum Wewelsburg, Inv. Nr. 17649
Der Kaffeekannenwärmer stammt wahrscheinlich aus Norddeutschland und wurde im Rahmen des sogenannten Deutschen Heimatwerks gefertigt. Dabei handelte es sich um eine GmbH des „Reichsnährstandes“, die traditionelle und regionale bäuerliche Handwerks- und Volkskunst fördern sollte. In der Gesellschaft hatten sich unter anderem mehrere Webereien zusammengeschlossen, die verschiedene Haushaltsgegenstände herstellten. Dazu gehörte auch der hier ausgestellte Kaffeekannenwärmer mit Vogel- und Lebensbaummotiven.
Die wattierten oder, wie in diesem Fall, mit Daunenfedern gefüllten Umhüllungen erfreuten sich im 20. Jahrhundert größter Beliebtheit. Schließlich bildeten Kaffeekannen als Serviergefäße einen zentralen Blickfang jeder Kaffeetafel. In den meisten Fällen waren die Kaffeekannen aus Porzellan oder Steingut gefertigt und konnten somit bereits aufgrund ihres Materials Wärme nicht auf Dauer halten. Da der Kaffee meist durch einen Filteraufsatz auf der Kanne aufgebrüht wurde und so nur langsam in die Kanne floss, begann er bereits bei der Zubereitung abzukühlen. Umso wichtiger war es, ihn im Anschluss in der Kanne warmzuhalten. Die Kaffeewärmer als textile Hauben verbesserten die Isolation der Kannen und waren gleichzeitig dekorativ. Es gab sie in den verschiedensten Formen, Größen und Farben. Ihre Gestaltung reichte von einer rein nüchternen, einfarbigen und sachlichen Optik bis hin zu aufwendigen Verzierungen, Stickereien und Mustern. Seit den 1980er und 1990er Jahren wurden Kaffeekannenwärmer jedoch nahezu vollständig durch Thermoskannen verdrängt. Heute werden sie kaum noch genutzt.
Die Vitrine zum "Objekt des Quartals" befindet sich im Turmzimmer des Historischen Museums des Hochstifts Paderborn.
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