Strohkörbchen mit sechs handbemalten Holzeiern
2015
Kreismuseum Wewelsburg, Inv. Nr. 20687/1-7
Dieses Strohkörbchen mit handbemalten, hölzernen Ostereiern überreichte Anna Perow, die Enkeltochter des KZ-Überlebenden Walentin Perow, dem Kreismuseum 2015 bei ihrem Besuch anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Niederhagen. Die Erinnerungs- und Gedenkstätte hatte zusammen mit dem Verein Gedenktag 2. April – Wider das Vergessen und für Demokratie e. V. Angehörige von früheren KZ-Häftlingen aus der Ukraine und Deutschland zu einem Treffen nach Wewelsburg eingeladen. Sie gedachten gemeinsam am 2. April der Opfer der SS-Gewalt und tauschten sich über die Formen des Gedenkens in den Familien aus.
Walentin Perow aus Zhitomir/Ukraine wurde 1942 mit 17 Jahren zum Zwangsarbeitereinsatz nach Köln deportiert. Wegen des Verdachts, Lebensmittel gestohlen zu haben, wurde er von der Gestapo verhaftet und im März 1943 ins KZ Niederhagen überstellt. Nach einem Monat wurde er ins KZ Ravensbrück überwiesen. Er überlebte die KZ-Haft und kehrte in die Ukraine zurück. Er heiratete und wurde Vater von drei Söhnen.
Seine Enkeltochter Anna Perow überreichte die handbemalten Holzeier als Dank für die Gastfreundschaft und als österliches Symbol für Leben.
In der russisch-orthodoxen Kirche hat es eine lange Tradition, an Ostern bemalte oder verzierte Eier zu verschenken. In der Ukraine gehört das Bemalen von hölzernen Ostereiern sowie das Flechten von Strohkörbchen zur beliebten Volkskunst. Die Holzeier wurden in einer örtlichen Manufaktur hergestellt und zeigen bunte Blumen und Phantasievögel.
Die Vitrine zum "Objekt des Quartals" befindet sich im Turmzimmer des Historischen Museums des Hochstifts Paderborn.
Anna Perow beim Überreichen der Ostereier
Foto: Kreismuseum Wewelsburg, 2015
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