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Aktuelles vom Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine

Pressemitteilungen

Spendenbericht 20.10.2023
Vor über 600 Tagen begann der russische Angriffskrieg auf die gesamte Ukraine. Das Hilfsnetzwerk und unsere Partner:innen in der Ukraine setzen sich seitdem für die Unterstützung der NS-Überlebenden ein und stellen humanitäre Hilfe bereit – sei es durch die Versorgung mit Nahrungsmitteln, sei es mit Trinkwasser oder anderen lebensnotwendigen Gütern.

Im September und Oktober verteilten z. B. unsere Partner:innen von der Roma-Organisation „Bachtalo Drom“ im Gebiet Odesa sowie der Stiftung „Verständigung und Toleranz“ im Gebiet Perejaslaw und Rivne Pakete mit Lebensmitteln und Wasserfiltern an 260 Überlebende der NS-Verfolgung. Auch 75 NS-Überlebende in der Stadt Saporischschja erhielten durch die „Organisation der Kämpfer des antifaschistischen Widerstands Saporischschja“ diese Hilfe und schrieben uns:
„Wir danken Ihnen persönlich und Ihrem gesamten Team herzlich für Ihre unschätzbare und rechtzeitige Hilfe! Dies ist besonders wichtig für uns in einer so schwierigen Zeit, am Vorabend des Wintereinbruchs und in Erwartung des Beschusses unserer Energieinfrastruktur. Deshalb haben wir besonderes Augenmerk auf Energiesparmaßnahmen gelegt und uns um die Wasseraufbereitung von Trinkwasser gekümmert. Die Lage bleibt angespannt, und in solch schwierigen Momenten des Lebens beginnt man, die einfache menschliche Aufmerksamkeit und den Wunsch zu helfen, besonders zu schätzen.“
Lidia Litovchenko, Saporischschja

Diese Unterstützung war möglich dank Mitteln der „Aktion Deutschland hilft“ unterstützt durch die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) als Mitglied des Hilfsnetzwerks.

Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit über 541.800 Euro Spendengeldern und Drittmitteln in 4088 Fällen Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 739 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen.

Fotos: Bachtalo Drom / Verteilung von Lebensmittelpaketen im Gebiet Odesa im September 2023.
Fotos: Bachtalo Drom / Verteilung von Lebensmittelpaketen im Gebiet Odesa im September 2023.

Fotos: Bachtalo Drom / Verteilung von Lebensmittelpaketen im Gebiet Odesa im September 2023.

Spendenbericht  3.11.2023

"Jetzt geht es darum, den Winter zu überstehen"
Interview mit Tamara Dyrda, Leiterin der NGO "Vivat" in Jewheniwka

Wie ist die Lage in der Region Mykolajiw derzeit?
Die aktuelle Situation vor Ort ist sehr schwierig, besonders für die NS-Überlebenden, deren Häuser durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms teilweise irreparabel beschädigt wurden. Viele von ihnen haben notdürftige Reparaturen an den Gebäuden vorgenommen, doch es fehlen die Ressourcen, um den Winter zu überstehen. Die größte Sorge ist die Heizung, da es in unserer Region keine Gasversorgung gibt. Die Häuser werden mit festen Brennstoffen wie Kohle und Holz beheizt.

Was wird jetzt besonders dringend benötigt?
Heizmaterial, um den Winter zu überstehen, ohne zu frieren. Ein kleines Haus benötigt in der Winterperiode etwa 1 Tonne Kohle und 2 Würfel Brennholz. Dies entspricht etwa 600 Euro pro Haus. Bei strengem Frost reicht diese Menge kaum für 2 Monate. Die Preise für diese Heizmaterialien sind für Rentner:innen schlichtweg unbezahlbar, sie entsprechen mehr als dem 5-fachen einer durchschnittlichen Rente. Wir betreuen alleine 62 betroffene NS-Überlebende, die Kosten sind enorm. Die Menschen sind dankbar über jede Hilfe.

Wie wird sich die Situation in den kommenden Monaten in der Region entwickeln?
Wir erleben immer noch russische Raketen- und Drohnenbeschüsse, wenn auch viel seltener. Wir befinden uns in der roten Zone, was bedeutet, dass wir ständiger Gefahr ausgesetzt sind. Im Winter erwarten wir wieder Stromausfälle. Wir können uns nicht entspannen. Dennoch hoffen wir, dass die schlimmsten Zeiten, die wir von Februar bis November 2022 erlebt haben, hinter uns liegen. Trotz der Herausforderungen versuchen wir optimistisch zu bleiben und sind für jede Hilfe dankbar.

Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit über 567.200 Euro Spendengeldern und Drittmitteln in 3498 Fällen Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 739 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen.

AKTIONSTAGE FÜR DAS HILFSNETZWERK
Im November fanden Aktionstage des "Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine" statt. Mitglieder des Netzwerks sowie Partner haben Führungen und Veranstaltungen angeboten, die dem Hilfsnetzwerk gewidmet sind. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Winterhilfe gelegt und um Spenden gebeten, um NS-Überlebenden in der Ukraine Unterstützung für den bevorstehenden Winter zukommen zu lassen.
Bei uns im Kreismuseum Wewelsburg kam vom 9.-11.11.23 die Spendensumme von 1.966,30 € zusammen, herzlichen Dank dafür!

Die zerstörte Mietwohnung in Cherson
Die zerstörte Mietwohnung in Cherson
Mykola K.

Fotos: privat
Foto 1 und 2: Die zerstörte Mietwohnung in Cherson
Foto 3: Mykola K.

45. Spendenbericht 17.11.2023

„Schon wieder wurde ihre Wohnung getroffen. Gott sei Dank sind sie am Leben."
Das Haus des NS-Überlebenden Mykola K. und seiner Frau Olga wurde im letzten Jahr durch russische Angriffe zerstört und ist seitdem unbewohnbar. Nun wurde auch ihre Mietwohnung in Cherson erneut durch russischen Beschuss beschädigt.

„Schon wieder wurde ihre Wohnung getroffen, die Fenster sind kaputt. Gott sei Dank sind sie am Leben.“, berichtet uns die Tochter. Das „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ konnte die Familie mit einer finanziellen Soforthilfe unterstützen, um die zerstörten Fenster zu ersetzen. Seit vergangenem September unterstützt das Hilfsnetzwerk Mykola K. außerdem im Rahmen einer Patenschaft.

Die Eltern von Mykola K. wurden während des Zweiten Weltkriegs aus einem südukrainischen Dorf zur Zwangsarbeit nach Minden (Westfalen) verschleppt, Mykola wurde dort 1942 geboren.
Bald 20 Monate dauert der russische Angriffskrieg auf die gesamte Ukraine an, viele Wohnungen und Häuser sind zerstört, darunter auch die von NS-Überlebenden. Das „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ unterstützt derzeit insbesondere für den bevorstehenden Winter – dazu gehören auch Reparaturen, damit Wohnungen und Häuser Schutz vor den kalten Temperaturen bieten.

Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit über 567.200 Euro Spendengeldern und Drittmitteln in 3498 Fällen Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 739 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen.

Übergang 4

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Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
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Fax 02955 7622-22
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