21.10.2022
Für den niederländischen Sozialdemokraten und Gewerkschafter Gerrit Visser (1894–1942) wurde vor seinem früheren Wohnhaus in Hengelo ein Stolperstein verlegt.
An der Gedenkfeier nahmen die Initiatorin Dr. Anja van Kampen, Enkel- und Urenkelkinder Vissers, Herr Schelberg (Bürgermeister von Hengelo), Gewerkschaftsangehörige und Ehrenamtliche der Werkgruppe Stolpersteine Hengelo teil.
Visser hatte sich nach der deutschen Besetzung der Niederlande im Jahr 1940, geweigert, mit der niederländischen Nationalsozialistischen Partei zusammenzuarbeiten. Er teilte dem Gewerkschaftsbund im März 1941 mit, dass die politischen Vorstellungen der Nationalsozialisten konträr zu seinen demokratischen Ansichten stünden. In der Folge wurde er im Mai 1941 wegen angeblicher Aufstachelung von Metallarbeitern verhaftet. Über mehrere Gefängnisse und Lager kam Visser in das KZ Sachsenhausen und im Frühjahr 1942 in das KZ Niederhagen bei Wewelsburg. Dort starb er am 29. Juni 1942, angeblich an Körperschwäche.
In Anerkennung seiner gegen den Nationalsozialismus gerichteten Haltung wurde ihm 1982 posthum das niederländische Widerstandskreuz am Band verliehen, das die Familie zusammen mit einem umfangreichen Briefkonvolut Vissers dem Kreismuseum übergab. Das Kreismuseum veröffentlichte zusammen mit dem Historiker Andreas Pflock die Briefe in einer deutsch-niederländischen Edition. Sie veranschaulichen den Leidensweg Vissers durch die nationalsozialistischen Haftorte bis nach Wewelsburg.
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