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„Bewahrt den Frieden besser, als wir es gemacht haben!“

22.04.2010

„Bewahrt den Frieden besser, als wir es gemacht haben!“

KZ-Überlebende und Angehörige berichteten von ihren Erfahrungen in Wewelsburg und ihren Umgang mit dem Erlebten

Walentina Perfilowa spricht nicht viel im Reismann-Gymnasium in Paderborn. Am ausführlichsten berichtet ihr Ehemann, Wladimir Perfilow, von seiner Leidenszeit als Verfolgter des NS-Regimes, während der er auch im Konzentrationslager in Wewelsburg gefangen gehalten wurde. Aber den vielleicht eindringlichsten Appell richtet Walentina Perfilowa am Ende des Zeitzeugengesprächs an die Schüler: „Bewahrt den Frieden besser, als wir es gemacht haben!“

Bei insgesamt drei Veranstaltungen im Rahmen der Eröffnung der neuen Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945 hat das Kreismuseum Wewelsburg zu Gesprächen mit Überlebenden des Konzentrationslagers in Wewelsburg eingeladen. Zeitgleich zur Schulveranstaltung im Reismann-Gymnasium in Paderborn lauschten auch im Hagedornforum in Delbrück 170 Schülerinnen und Schüler der eindrucksvollen Lebens- und Leidensgeschichte des 104-jährigen Österreichers Leopold Engleitner. Weil er als Zeuge Jehovas den Kriegsdienst verweigert hatte, wurde er von der Gestapo verhaftet und in insgesamt drei Konzentrationslager deportiert. In Wewelsburg war er von März 1941 bis April 1943. Bei seiner Entlassung wog er nur noch 28 Kilo.

Während des Festakts zur Eröffnung der Gedenkstätte hatte Kulturstaatsminister Bernd Neumann noch erklärt, „die Stimmen der Überlebenden sind für uns unentbehrlich.“ Ihre Bereitschaft, an den Ort früheren Leidens zurückzukehren und von ihren Erfahrungen zu berichten, wertete er als „Zeichen der Versöhnung.“ Neben den vom Kreismuseum Wewelsburg mit den Schulen organisierten Gesprächen mit Schülern nutzten auch am Samstagnachmittag über 150 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, im Burgsaal der Wewelsburg die Überlebenden und ihre Angehörigen zu treffen. Wladimir Perfilow betonte, keinen Hass für die Deutschen zu empfinden und bei seinen Besuchen in Deutschland in den letzten Jahren viele warmherzige Menschen kennen gelernt zu haben. Er wünschte sich, dass der anwesenden Jugend vergleichbare Erlebnisse erspart blieben, was jedoch auch eigenes Bemühen verlangte.

Viele interessierte Nachfragen aus dem Publikum, lang anhaltender Applaus für die Überlebenden und sichtbare Nachdenklichkeit bei den Anwesenden unterstrichen die Bedeutung, welche derartige Zeitzeugengespräche haben.

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