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Neue Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ wird eröffnet

18.04.2010

Neue Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ wird eröffnet

Weltweit einzigartige Gesamtdarstellung der Schutzstaffel ab 15. April in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg - Gedenkfeier und Festvortrag für die breite Öffentlichkeit am Nachmittag

Die letzten Vorbereitungen laufen, am Donnerstag, den 15. April ist es dann soweit: Die weltweit einzigartige Gesamtdarstellung der Schutzstaffel der NSDAP wird mit einem offiziellen Festakt der Öffentlichkeit übergeben. „Der Kreis Paderborn bekennt sich auch mit der neuen Ausstellung zu seiner Aufgabe, mit der Vermittlung der Geschichte der SS an diesem Ort politische Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu leisten. Mit der einzigen KZ-Gedenkstätte auf nordrhein-westfälischem Boden sind wir uns als Kreis Paderborn der Verantwortung zur Wahrung des Vermächtnisses der Opfer des SS-Terrors bewusst“, erklärt dazu Landrat Manfred Müller. Am Vormittag wird im Beisein von Kulturstaatsminister Bernd Neumann, Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Erzbischof Hans-Josef Becker und Superintendentin Anke Schröder sowie weiterer hochkarätiger Prominenz aus Politik und Verwaltung vor zahlreich geladenen Gästen die neue Ausstellung in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg offiziell eröffnet. Teilnehmen werden zudem drei Überlebende des KZ Niederhagen, die eigens aus Österreich, der Ukraine und Russland anreisen. Ein öffentliches Gedenken an die Opfer der SS-Gewalt um 14:30 Uhr am Mahnmal auf dem Gelände des ehemaligen KZ Niederhagen sowie ein ebenfalls öffentlicher Festvortrag um 16 Uhr in der Dorfhalle Wewelsburg runden das umfangreiche Tagesprogramm ab.

„Wewelsburg 1933 – 1945. Erinnerungs- und Gedenkstätte – Ideologie und Terror der SS“ heißt die überarbeitete zeitgeschichtliche Ausstellung, die ab Mitte April in den eigens dafür umgebauten Räumlichkeiten des ehemaligen Wachgebäudes gezeigt wird. Sie ersetzt die 1982 eingerichtete zeitgeschichtliche Dokumentation. Hatte sich diese im ehemaligen SS-Wachgebäude am Burgvorplatz ausschließlich der lokalen Geschichte des Konzentrationslagers und den SS-Aktivitäten in Wewelsburg gewidmet, bietet die neue Dauerausstellung nun eine weltweit einzigartige Gesamtdarstellung der Schutzstaffel. Ziel der Ausstellungsmacher um Museumsleiter Wulff Brebeck und seine Stellvertreterin Kirsten John-Stucke ist es, in einer ständigen Ausstellung alle weltanschaulich-ideologischen und verbrecherischen Facetten der SS auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes zu präsentieren. Die Wewelsburg avanciert damit zu einem Bildungsort mit internationalem Zuschnitt.

Nach der Begrüßung durch Landrat Manfred Müller wird Kulturstaatsminister Bernd Neumann zunächst bei einem Festakt die Gedenkstätte mit ihrer Ausstellung eröffnen. Überlebende des Konzentrationslagers in Wewelsburg besichtigen im Anschluss die Ausstellung und treffen hier auf diplomatische Vertreter ihrer Heimatländer, Politiker und die Vertreter von Opfergruppen. Auch die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland Charlotte Knobloch will sich ein Bild von der Ausstellung über jene Organisation machen, die unter anderem für den Völkermord an sechs Millionen europäischen Juden verantwortlich zeichnet.

Ab 14:30 Uhr wird bei einer öffentlichen Feier am Appellplatz des ehemaligen Konzentrationslagers (Ahornstraße, Wewelsburg) mit musikalischen Beiträgen, Reden und einer Kranzniederlegung der Opfer der SS-Gewalt gedacht. Im Anschluss hält der renommierte Essener Sozialwissenschaftler Professor Harald Welzer in der Dorfhalle Wewelsburg einen Vortrag über jene Gesellschaft der 1920er bis 1940er Jahre, in der die SS entstehen und zur mächtigsten Organisation des Dritten Reiches aufsteigen konnte (Beginn ca. 16 Uhr). Zu beiden Programmpunkten ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Ab 17 Uhr ist die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ für die Allgemeinheit geöffnet.

Die Ausstellung befindet sich nun auf über 850m² in den beiden Untergeschossen des ehemaligen SS-Wachgebäudes, unter anderem im ehemaligen Turn- und Fechtsaal der SS, dem Offizierskasino und dem Luftschutzraum. Neu im Wachgebäude sind eine Gastronomie und ein umfangreicher Museumsshop. Den Besucher erwarten rund 1000 Exponate, die in zahlreichen Vitrinen und Schubladen entdeckt werden können, darunter viele Originale. Zu sehen sind beispielsweise Uniformen, Häftlingskleidungen, eine KZ-Barackenwand aus Wewelsburg und der Terminkalender von Heinrich Himmler. Vorbei an einem 1941 von KZ-Häftlingen gebauten Weinkeller werden die Besucher künftig in den Schlossgraben geführt. Von dort aus können auch die erhaltenen SS-Räume "Gruft" und "Obergruppenführersaal" besichtigt werden, die bislang nur Gruppen im Rahmen von Führungen zugänglich waren. Ein Farbkonzept dient der Orientierung: Der in Blautönen gehaltene Bereich beschäftigt sich mit der SS. In lila eingefärbt sind jene Einheiten, die sich mit dem KZ Niederhagen befassen. Die Nachkriegszeit ist in einem freundlichen Orange gehalten.

Ein umfangreiches Führungsangebot und Veranstaltungsprogramm ergänzt museumspädagogisch die Ausstellung. Dazu sind zahlreiche Medien erschienen. Die erste Veranstaltung wird bereits unmittelbar nach der Ausstellungseröffnung angeboten: Am Samstag, den 17. April um 15:30 Uhr finden Gespräche mit Überlebenden des KZ Niederhagen im Burgsaal der Wewelsburg statt. Ehemalige KZ-Häftlinge aus Österreich, Russland und der Ukraine berichten in Gesprächskreisen über ihre Leidenszeit im KZ Niederhagen/Wewelsburg und ihre Bemühungen um gesellschaftliche Anerkennung in der Nachkriegszeit. Interessierte sind herzlich willkommen.

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