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Inge – ein kurzer Lebensweg

Inge - ein kurzer Lebenswerg

Die Sonderausstellung „Inge – ein kurzer Lebensweg“ wurde durch das Kreismuseum Wewelsburg erarbeitet und ab Mai 2022 in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 gezeigt. Die Ausstellung zeichnet die Lebensgeschichte der 1935 geborenen Inge Ransenberg nach und stellt die Schicksale ihrer fünf älteren Brüder sowie ihrer Eltern dar. Sechs der acht Familienmitglieder der jüdischen Familie überlebten die Verfolgung durch die Nationalsozialisten nicht.

Die Geschichte der Familie Ransenberg zeigt in besonderem Maße, welche unterschiedlichen Verfolgungserfahrungen die jüdischen Bevölkerung im ländlichen Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus machte, angefangen mit Inges ältestem Bruder Rolf Ransenberg. Der 14-Jährige bekam im Jahr 1938 die Chance auf eine Ausreise aus Deutschland und emigrierte in die USA. Erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges musste er erfahren, dass er fast alle seine Familienmitglieder am Tag seiner Ausreise zum letzten Mal sah. In Briefen, die die Familie an ihren in der Ferne lebenden Sohn verfasste, beschrieben die Eltern mehrfach, wie sie als Jüdinnen und Juden (in der Dorfgemeinschaft) diskriminiert bzw. ausgegrenzt wurden. Die weiteren Kinder der Familie wurden wiederholt in Kinderheimen, Schulen und ähnlichen Bildungseinrichtungen untergebracht, dem Zweck der Schulbildung dienend, denn öffentliche Schulen durften durch jüdische Schüler*innen nicht besucht werden. Gleichzeitig bedeutete dies auch immer ein erzwungenes Auseinanderreißen der Familiengemeinschaft.

Besonders zur Nutzung durch Schülerinnen und Schüler eignet sich die Ausstellung mit diesem thematischen Hintergrund.

Im Jahr 1942 wurde Inges Bruder Günther, jüdischer Zwangsarbeiter, durch die Gestapo verhaftet, da er als Jude ein Mädchen mit einem Schneeball traf. Ein solches „Vergehen“ wurde als „Rassenschande“ bezeichnet und der 15-Jährige wurde im Konzentrationslager Niederhagen in Wewelsburg hingerichtet. Seine Mutter ertrug das Schicksal ihres Sohnes nicht und starb nur 14 Tage später an Herzversagen.

In den darauffolgenden Monaten wurden alle weiteren Familienmitglieder durch die Deportationen der jüdischen Bevölkerung erfasst. Zunächst gelangten die siebenjährige Inge, ihr Bruder Alfred und der Vater in das Ghetto Theresienstadt, wo sie mehr als zwei Jahre unter menschenunwürdigen Umständen wohnten und vor allem Hunger litten.

Im März 1943 wurden Friedel Ransenberg und Karl-Heinz Ransenberg verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Nach dem Transport, während der Selektion, wurde Karl-Heinz aufgrund seines Alters, denn er war noch nicht volljährig, als nicht arbeitsfähig befunden und in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.

Karl-Heinz´ Bruder Friedel gelang es, den SS-Mann, der die Selektion vornahm, bzgl. seines Alters zu belügen. Er gelangte in das Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz und arbeitete dort als Zwangsarbeiter der IG Farben. Mehr als zwei Jahre Haft und einen Todesmarsch in das KZ Bergen-Belsen überlebte Friedel schwer gezeichnet.

Am 01. Oktober 1944 gelangten auch Inge und Alfred nach Auschwitz, nicht mehr in Begleitung ihres Vaters, denn dieser war bereits einige Tage zuvor dort ermordet worden. Inge wurde im Alter von neun Jahren in Auschwitz ermordet, Alfred im Alter von zwölf Jahren.

Die Sonderausstellung wurde vom 5.5. bis 31.7.2022 im Kreismuseum Wewelsburg gezeigt.

Kontakt

Kreismuseum Wewelsburg

Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg

Tel. 02955 7622-0
Fax 02955 7622-22
Mail: nfwwlsbrgd

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