Predigtbuch des Stifts Böddeken, Papier, Pergament, Holz, Leder, Metall, Frühdruck von 1506
Kreismuseum Wewelsburg, Inv. Nr. 21476
Die seltene Predigtsammlung des ungarischen Franziskaners Oswald von Laskó (um 1450–1511) erschien erstmals 1497/1498 als Druck im elsässischen Hagenau. Dieses Exemplar wurde im Stift Böddeken in lederbespannte Holzdeckel eingebunden.
Die äußeren Stempel des vorderen Buchdeckels zeigen zwischen Lilien, Rosen und Hirschen vier Aufschriften. Sie benennen Jesus oben, die Böddeker Stiftsheilige Maria unten sowie die Stiftspatrone Johannes den Täufer rechts und Meinolf links. Mittig erscheinen zudem Doppeladler und Löwen sowie im oberen Rautenstempel die Umrisse des stehenden Hl. Meinolf mit Stiftskirche und Buch in den Händen. Zu seiner Linken weist ihm entsprechend der Legende ein Hirsch mit Kreuz im Geweih den Platz für seine 837 erfolgte Stiftsgründung.
Ein handschriftlicher Besitzeintrag und Wappen auf der Titelseite führen Johannes Brinckmann an, der Mitte des 16. Jahrhunderts als Kanoniker in Böddeken lebte und den Einband wohl in Auftrag gab. Das in seiner materiellen Ausgestaltung einmalige Buch zeugt neben dem Böddeker Kunsthandwerk vom Stellenwert des Stifts als Ort des Wissenstransfers.
Die Vitrine zum "Objekt des Quartals" befindet sich im Turmzimmer des Historischen Museums des Hochstifts Paderborn.
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