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Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers in Wewelsburg

04.04.2025

Das Kreismuseum Wewelsburg richtete in Kooperation mit dem Verein Gedenktag 2. April in Wewelsburg ein internationales Begegnungsprogramm mit Angehörigen von Häftlingen des KZ Niederhagen aus.| Impressionen

 30 Gäste aus der zweiten, dritten und sogar vierten Generation kamen aus Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, der Ukraine und Deutschland für drei Tage nach Wewelsburg. Sie waren der Einladung gefolgt, um die Leidensorte ihrer Väter, Großväter und Urgroßväter sowie Großonkel zu besuchen. So besichtigten sie am Vormittag des 2. Aprils das Gelände des ehemaligen Appellplatzes und den neuen GeDenkOrt in der ehemaligen Häftlingsküche.

Am Nachmittag besuchten sie die Sonderausstellung über „25 Jahre Verein Gedenktag 2. April in Wewelsburg“. Sie trafen hier auf sechs Mitglieder der Initiative AG 2. April, die sich vor 25 Jahren für ein Mahnmal in Wewelsburg eingesetzt hatten. In sehr bewegenden Gesprächen tauschten sich die Gäste anschließend darüber aus, wie sehr die KZ-Haft und das Leiden ihrer Väter und Großväter ihre Familiengeschichte noch heute beeinflusst. Familie Dennis aus England hatte jahrzehntelang nach dem Verbleib ihres Großonkels Hans Drach geforscht und erst 2018 entdeckt, dass er in Wewelsburg ermordet worden war. Sonja Dierckx besuchte zusammen mit ihren Kindern und Enkelkindern diesen Ort, um die Erinnerung an ihren Vater Otto Preuss, der aus politischen Gründen ins KZ gekommen war, wachzuhalten.

Am Abend des 2. Aprils fand die offizielle Gedenkfeier am Mahnmal statt, an der über 400 Menschen aus dem Dorf und der Region teilnahmen. Als Festredner sprach der frühere luxemburgische Außenminister und Europapolitiker Jean Asselborn. Er mahnte mit eindringlichen Worten wie wichtig es vor dem Hintergrund der aktuellen Weltpolitik sei, sich für die Erhaltung von Frieden und Demokratie einzusetzen. Er lobte das 25-jährige Engagement des Vereins Gedenktag 2. April und betonte: „Etwas, das vergessen ist, warnt nicht mehr.“ Weitere Grußworte hielten der stellv. Landrat Hans-Bernd Janzen sowie der Bürener Bürgermeister Burckhard Schwuchow. Schülerinnen und Schüler des Mauritius-Gymnasiums, Büren, gestalteten mit einem künstlerischen Beitrag die Feier. Am Ende wurden 1.285 Tulpen am Mahnmal niedergelegt – für jeden Toten eine Blume.

Beim anschließenden Empfang im Burgsaal zeichnete der Vereinsvorstand die Schülerinnen und Schülern als Botschafter für Demokratie aus.

Am 3. April besuchten die Gäste die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs des Mauritius-Gymnasiums und berichteten über die Verfolgung ihrer Angehörigen in der NS-Zeit und welche Bedeutung das Gedenken für sie heute noch hat. Beeindruckend waren die Berichte von Anatoli Perov, der trotz des Kriegs in der Ukraine nach Wewelsburg gekommen war, um an die Verfolgung seines Vaters Valentin zu erinnern.

Am Abend des 3. Aprils erzählte Anke Schulte in einer öffentlichen Lesung von ihren Großeltern, die beide in Konzentrationslagern gestorben waren. Ihr Großvater Wilhelm Schledorn war aufgrund eines Diebstahls nach seiner Gefängnisstrafe nicht freigelassen worden, sondern ins Konzentrationslager überführt worden. Er starb in Wewelsburg. Anke Schulte war es wichtig, nicht aus Scham über das Schicksal ihres Großvaters zu schweigen, denn niemand sei zu Recht in einem KZ gewesen.

Das Besuchsprogramm endete nach drei Tagen voller intensiver und emotionaler Begegnungen und Gespräche. In den Gesprächen wurde deutlich, wie sehr das Unrecht, das die Großväter und Urgroßväter in der NS-Zeit erlitten hatten, noch heute die jungen Familienangehörigen prägt.

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