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„Mit Kindern eine KZ-Gedenkstätte besuchen?“

10.03.2016

„Mit Kindern eine KZ-Gedenkstätte besuchen?“

Fachtag im Rahmen der Sonderausstellung „10 Jahre Die Hingucker für Kinder“ in der Wewelsburg

Nicht die Frage „ob“, sondern die Frage „wie“ Kinder eine KZ-Gedenkstätte besuchen sollen, stand im Mittelpunkt eines Fachtages in der Gedenkstätte Wewelsburg. Professor Dr. Andrea Becher vom Institut für Humanwissenschaften an der Universität Paderborn empfahl, den regionalen Bezug zum Thema herauszustellen. Gedenkstättenpädagogin Katharina Dehlinger vom Kreismuseum Wewelsburg stellte das spielpädagogische Projekt „Die Hingucker“ vor, das seit zehn Jahren in der Erinnerungs- und Gedenkstätte der Wewelsburg angeboten wird und derzeit Thema einer Sonderausstellung ist.

Über zwanzig Gedenkstättenpädagogen, Lehrerinnen und Lehrer, Studierende sowie Mitarbeiter von Geschichtswerkstätten und Initiativen aus NRW, Niedersachsen, Bremen und Hessen setzten sich sowohl mit empirischen Studien als auch mit methodischen Herangehensweisen auseinander, um Kindern den Nationalsozialismus begreifbar zu machen. Die Erkundung von Stolpersteinen im Heimatort der Kinder könne ein Ansatz sein. Hier stünden Lebenswege einzelner Menschen im Mittelpunkt, zu denen die Kinder mit Hilfe von Dokumenten Fragen stellen könnten. „Echte“ Gegenstände und andere Quellen aus der Zeit des Nationalsozialismus lösten bei den Kindern einen regelrechten Forschungsdrang aus. Die Kinder seien neugierig und empathisch mit den Verfolgten. Einige Gedenkstätten arbeiten bereits auf diese Weise. Dass Pädagogen sensibel und aufmerksam mit Kindern zu diesem Thema arbeiten müssten, verstehe sich von selbst. Wichtig und richtig sei es, Kinder bei diesem „schwierigen“ Thema zu begleiten.

Das spielpädagogische Projekt „Die Hingucker“ der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg ist ein solcher Wegweiser. Seit 10 Jahren begleitet „Die Hingucker“ Kindergruppen ab neun Jahren durch die Themen Ausgrenzung, Rassismus und Zivilcourage. Anlässlich des runden Geburtstages hat das Kreismuseum Wewelsburg die Sonderausstellung „10 Jahre Die Hingucker für Kinder“ entwickelt. Mit Spielen und Übungen lernen die Kinder, was diese Begriffe bedeuten. Den Rahmen gibt die fiktive Erzählung „Die Hingucker“ der Autorin Ursula Kraft, die von der kleinen Stadt Weinach berichtet. Dort geschehen merkwürdige Dinge. Matti, Kathi, Arun, Oskar, Elas und viele weitere Kinder werden gemeinsam aktiv gegen Ungerechtigkeit und Ausgrenzung.

Während die Geschichte erzählt wird, werden die Situationen, die Matti und seine Freunde erleben, nachgespielt, interpretiert oder bewertet. Viele verschiedene Spiele helfen den Kindern zu entscheiden, was gerecht oder ungerecht ist. Nachdem die Kinder ihre Meinungen und Gedanken ausgetauscht haben, erfahren sie, dass die fiktive Geschichte von Matti und seinen Freunden, die in der Gegenwart spielt, Parallelen in der Realität hat. Der Bezug zur Wewelsburg und zu der Region zur Zeit des Nationalsozialismus wird Schritt für Schritt aufgebaut und erklärt.

Die Sonderausstellung lässt kleine und große Besucher wortwörtlich in die Koffer der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 schauen und mitmachen. Interaktive Ecken, Inszenierungen, viele Fotos sowie interessante Erfahrungsberichte von Kindern und Lehrern, die schon „Hingucker“ geworden sind, lassen die Besucherinnen und Besucher die Ereignisse in Weinach miterleben und Einblicke in die Arbeitsweise des Projektes gewinnen.

Die Sonderausstellung ist noch bis zum 17. April 2016 im Sonderausstellungsraum zu sehen. Der Zugang erfolgt durch die Gedenkstätte. Der Eintritt ist frei.

Übergang 4

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Burgwall 19
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Deutschland

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