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Als das Paderborner Land noch unter dem Meeresspiegel lag

29.07.2015

Als das Paderborner Land noch unter dem Meeresspiegel lag

Naturkundliche Abteilung im Historischen Museum des Hochstifts Paderborn lädt ab dem 23. August zur Zeitreise ein

Das Historische Museum des Hochstifts Paderborn zeigt sich sehr bald in neuer Form: Frische Farben und Ideen in lichtdurchfluteten Räumen bilden das Grundrezept. Regionalgeschichte soll informativ und unterhaltsam zugleich inszeniert werden. Nach der Neueröffnung am 23. August erwartet die Besucherinnen und Besucher in der Wewelsburg auch eine naturkundliche Abteilung. Warum das denn? „Weil jede größere historische Entwicklung auch mit dem Naturraum zusammenhängt“, sagt Frank Huismann. Der Historiker gehört jenem wissenschaftlichen Team des Kreismuseums an, das für die Neukonzeption verantwortlich zeichnet.

Menschliche Kulturleistungen hätten immer auch etwas mit der sie umgebenden Natur zu tun. So konnte Paderborn nur deshalb im Frühmittelalter Bischofsstadt werden, weil hier rund 200 Quellen für beständig sauberes Wasser auch für größere Menschenansammlungen sorgten. Und die Quellen existieren, da die Paderborner Hochfläche eine Karstlandschaft ist, in der das Wasser versickert. Dann fließt es unterirdisch weiter und wird vor dem Massiv des Teutoburger Waldes wieder hochgedrückt. Die Entwicklung des Naturraumes über Jahrmillionen mache außerdem deutlich, dass es auf der Erde nichts wirklich Statisches gebe. Die Abteilung „Naturgeschichte“ will anhand von Versteinerungen und Knochenfunden Einblicke geben in die Entwicklung der Erde und ihre oft enge Verbindung zur menschlichen Kulturgeschichte aufzeigen. Neu sind auch große Grafiken, die das alles anschaulich erläutern.

Biologisch betrachtet ist der Mensch lediglich ein höheres Säugetier aus der Ordnung der Primaten. Genau das will Homo Sapiens nicht wirklich hören, geschweige denn wahrhaben. Die neu konzipierte Ausstellung erinnert daran, dass es in der unvorstellbar weit zurückreichenden Geschichte der Erde auch Entwicklungen ohne menschliches Dazutun gab. Manche Tierarten wie das Wildrind und der eiszeitliche Rothirsch entwickelten sich weiter zu den heute bekannten Arten. Andere, wie der Höhlenbär, starben dagegen aus. Ein besonderes Highlight der Ausstellung war und ist ein präpariertes Galmeiveilchen mit dem klangvollen Namen Viola calaminaria westfalica (Viola guestfalica), das es weltweit nur einmal gibt: Das violette Veilchen gedeiht ausschließlich auf den zinkreichen Böden in Blankenrode.

Kein Ereignis hat die Oberfläche auch des Paderborner Landes so sehr geprägt wie die Eiszeiten. Das Mammut steht wie kaum ein anderes Tier für diese Epoche. In der neu aufgebauten Ausstellungseinheit werden vor allem Mammutknochen, aber auch solche von Auerochsen und einem Riesenhirsch gezeigt. Zu sehen sein wird zudem, wie bisher, das teilweise zusammengesetzte und grafisch ergänzte Skelett eines Fellnashornes.

Wenn der Besucher durch das Treppenhaus des Ostflügels nach unten absteigt, wird er gleichsam auch in die Tiefe der Erdgeschichte geführt. Geleitet wird er dabei von einem Zeitstrahl, der sich durch das gesamte Treppenhaus zieht und von der Gegenwart bis in die Zeit vor 206 Millionen Jahren reicht. Er erreicht dabei auch die Kreidezeit (vor 144 bis 65 Millionen Jahren). Die Ablagerungen dieser Zeit kennt fast jeder als „Schulkreide“ oder von den Klippen bei Calais, bei Dover und auch auf der Insel Rügen. Weniger bekannt sein dürfte, dass Norddeutschland – einschließlich des Paderborner Landes – während dieser Zeit zumeist unter dem Meeresspiegel lag. Sand-, Schlamm- und Kalkablagerungen der Meeresvorstöße bilden heute Festgesteine, die auch Überreste der damaligen Lebenswelt enthalten. In diesem Ausstellungsbereich wird daher das Meer der Kreidezeit grafisch nachempfunden und mit Meerestieren, oder genauer ihren Überbleibseln, gefüllt.

Neben den Relikten der Meeresbewohner gibt es auch einige wenige Funde von Tieren, die auf dem Festland lebten. Am Ende der Kreidezeit kam es dabei zu einem globalen Massensterben bei den Dinosauriern und anderen Tierarten, sicher die bekannteste „Episode“ dieses Erdzeitalters.

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