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"Durchbruch durch den Zaun“ - Höhepunkt in der Freilegungsarbeit

30.06.2014

"Durchbruch durch den Zaun“ - Höhepunkt in der Freilegungsarbeit

Workcamp am ehemaligen Schießstand der SS, ein Projekt der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945

Demokratie ist nicht selbstverständlich sondern muss täglich neu erarbeitet und gepflegt werden. Seit Jahren bindet das Kreismuseum Wewelsburg deshalb besonders junge Menschen in seine Erinnerungsarbeit mit ein.

Workcamps am ehemaligen Schießstand der SS in Wewelsburg geben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihren persönlichen Beitrag gegen das Vergessen zu leisten und sich für demokratisches Bewusstsein, Toleranz und Solidarität einzusetzen.

Seit November 2003 kommen junge Menschen nicht nur aus Deutschland sondern auch aus Bulgarien, Frankreich, Italien, Kroatien, Litauen, Moldawien, Polen oder Russland nach Wewelsburg, um Besucherwege zu säubern, Bauschutt zu entfernen und so den ehemaligen Schießstand im Wewelsburger Wald wieder freizulegen.

Erst vor wenigen Wochen packten Schülerinnen und Schüler des Leo-Sympher-Berufskollegs Minden unter der Leitung von ihrem Lehrer Friedhelm Schäffer und dem Museumspädagogen Norbert Ellermann tatkräftig mit an und schafften einen besonderen Durchbruch, einen weiteren Höhepunkt in der Freilegungsarbeit: Gemeinsam durchbrachen sie den hinteren Verlauf des Holzzauns, der an dieser Stelle optisch anzeigt, wie weit der ehemalige Schießstand nach 1945 zugeschüttet worden ist und wo der Originalzustand aus der Zeit vor 1945 anfängt. Damit ist das Ende des vorderen Schießkanalbereiches erreicht und eine neue Richtung in der Freilegungsarbeit eingeschlagen: Runter in die Tiefe auf das Bodenniveau des Jahres 1941, als der Schießstand planmäßig angelegt worden war.

Dank ihres Einsatzes finden neue Fundstücke schon bald den Weg in die Gedenkstätte und können dort künftig von Besucherinnen und Besuchern als Spuren der Vergangenheit betrachtet werden. Die bislang gemachten Funde stammen zum Einen aus der Zeit vor 1945 wie Helme, Gasmaskenteile, Gewehre, Patronenhülsen, Porzellan, Besteck und zum Andern aus der Zeit der jungen Bundesrepublik Deutschland, wobei sich hier der typische Wohlstandsmüll zeigt wie Geschirr, Glasflaschen und Spielzeug. Einmal wurde sogar ein ganzer und noch funktionstüchtiger Kohleherd, wie er früher weit verbreitet war, gefunden.

Im Jahr 1941 auf Befehl der SS von Konzentrationslagerhäftlingen angelegt, diente der 130m lange und 15m breite Schießstand den damaligen Wachmannschaften des KZs zu Schießübungen und der Gestapo als Exekutionsort für Gefangene.

Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet der später vor allem mit Erde und Schutt aufgefüllte Schießstand in Vergessenheit.

Da Demokratie Menschen braucht, die die Schicksale der zu Tode gekommenen Menschen vor dem Vergessen bewahren und das Verständnis für die kulturelle Vielfalt in Europa weiter tragen, riefen Norbert Ellermann vom Kreismuseum Wewelsburg und Friedhelm Schäffer vom Leo-Sympher-Berufskolleg im Jahr 2007 das Kooperationsprojekt „Demokratie braucht Erinnerung – Geschichte entdecken“ ins Leben.

Ziel des Projektes, das beim landesweiten Wettbewerb „Kooperation. Konkret“ von der Medienberatung NRW im Jahr 2010 sogar den zweiten Platz belegte, ist es seitdem, Schülerinnen und Schüler an das Thema „Nationalsozialismus“ heranzuführen und den Schulunterricht mit der aktiven Erinnerungsarbeit zu verbinden.

Das Workcamp kann als ein- oder mehrtägiges Projekt ganzjährig gebucht werden. Es eignet sich für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter 02955 7622-0.

Übergang 4

Anschrift

Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Deutschland

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Tel. 02955 7622-0
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