24.03.2023 Fr | 19.30 Uhr
Mit: Ann-Britta Dohle (Bürgermeisterin), Marius Meschede (Lehrer), Lisa Hofmann (Richterin)
Eine Bürgermeisterin wirbt vor einer Klasse für ihren Beruf und für Zivilcourage. Sie wird durch einen beunruhigenden Telefonanruf unterbrochen. Und sofort stellt sie sich wieder ein, die Angst beobachtet und verfolgt zu werden. Aus ihrer anfänglichen positiven (Selbst-)Darstellung erwächst Verunsicherung. Woher weiß der Anrufer, dass sie sich im Klassenraum befindet? Aus der beabsichtigten Kampagne wird eine Achterbahnfahrt ihrer Gefühle.
Vor der Klasse lässt sie die letzten Monate Revue passieren. Erzählt, wie aus der digitalen Verunglimpfung ihrer Person eine reale Bedrohung wurde. Wie anonyme Hassprediger sie wegen ihrer Flüchtlingspolitik anprangern. Dabei wurde ihr die vom Bund "aufgezwungen". Es beginnt eine aberwitzige Verteidigungsrede vor unsichtbaren Angreifern. Dabei erleben die SchülerInnen wie die digitale Bedrohung real wird.
Zum Schluss wird sie von dem Lehrer gebeten, die Klasse zu verlassen. Er - der neue Lehrer - stellt sich ganz eigen vor: mit seiner jovialen, selbstsicheren Art scheinen ihm die Sympathien der SchülerInnen zu fliegen. Doch in seinen Ansichten mischt sich zunehmend seine radikale, rechte Gesinnung. In der Ansprache an die Klasse kritisiert er die Flüchtlingspolitik der Bürgermeisterin scharf. Redet von Fernsteuerung der Politiker, stellt coole Rechnungen über die Integration auf, spricht von der Zensur und dass man seine Meinung nicht mehr frei kundtun darf. Wohlverpackt wird aus dem kollektiven "Wir-Gefühl", das er erzeugt, eine stille Übereinkunft, eine Hetze. Aber machen die SchülerInnen wirklich alle mit?
Nach der Pause finden sich alle vor Gericht wieder. Die Bürgermeisterin ist angeklagt, den Lehrer niedergestochen zu haben. "Aus Notwehr"? Der Lehrer ist schwer verletzt anwesend.
Auch gegen ihn erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Einschüchterung, Androhung von Gewalt, Sachbeschädigung, Mitgliedschaft in einer rechtsradikalen Kameradschaft. Das Opfer-Täter- Verhältnis ist in der Waagschale. Jetzt ist das Publikum gefordert Pro und Contra-Stimmen zu formulieren.
Im Burgsaal der Wewelsburg.
Eintritt pro Person: 5 €
Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Deutschland
Tel. 02955 7622-0
Fax 05251 308-894198
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