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Sanierung des Südwestturms der Wewelsburg

17.03.2018

Sanierung des Südwestturms der Wewelsburg

Seit einigen Monaten ist der Südwestturm der Wewelsburg eingerüstet und mit Kunststoffplanen verhüllt. Grund dafür sind notwendige Sanierungsarbeiten an der Fassade.

Die Bausubstanz an den südlichen Türmen des über 400 Jahre alten Schlosses ist stark angegriffen.

Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg ließ die Wewelsburg von 1603 bis 1609 in ihrer charakteristischen dreieckigen Form als Renaissanceschloss erbauen. Mittelalterliche Vorgängerbauten, wie z. B. ein Turmhaus im Südflügel oder ein Torhaus im Ostflügel, wurden miteinbezogen. Die seltene, dreieckige Bauform erklärt sich durch die Lage auf dem Bergsporn über dem Almetal. Wie alle Schlösser aus dieser Zeit, wurde die Wewelsburg mit einem Putz versehen. Alte Ansichten der Schlossanlage zeigen den hellen Putz des „festen Schlosses“.

Mitte der 1930er Jahre wurde mit dem Abschlagen des Putzes begonnen. Der Reichsführer-SS Heinrich Himmler hatte die Wewelsburg gepachtet, um sie zu einer zentralen Versammlungsstätte für die Schutzstaffel (SS) auszubauen. Für den Umbau des Schlosses zu einer mittelalterlich anmutenden Burganlage setzte die SS ab 1939 KZ-Häftlinge ein. An weiten Teilen der Schlossfassade ließ die SS den wahrscheinlich in großen Teilen geschädigten alten Putz abschlagen. So verloren vor allem der Nordturm und die Gebäudeflügel ihre Außenhaut.

Bei dem Wiederaufbau der zerstörten Schlossanlage nach dem 2. Weltkrieg wurde die Steinsichtigkeit der drei Gebäudeflügel und des Nordturms beibehalten. Großflächige Fassadenbereiche an den West- und Ostflügeln wurden bereits durch umfangreiche Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahrzehnten saniert. Die Steinsichtigkeit des Gebäudes verweist heute auf die ideologisch geprägten Baupläne Heinrich Himmlers und die mühevolle Arbeit und die Leiden der KZ-Häftlinge.

Bei einer näheren Betrachtung der Südtürme stellte sich heraus, dass besonders in den oberen Regionen des Südwestturms noch großflächige historische Putzflächen vorhanden sind. Damit lässt sich belegen, dass die SS den Putz der Wewelsburg nicht komplett entfernte. An einigen – wettergeschützten – Stellen lassen sich sogar auf originalen Putzflächen noch Reste des Tarnanstrichs nachweisen, den die SS kurz vor Kriegsende auftragen ließ. Außerdem verweisen alte Maueranker, die von früheren Gerüstbefestigungen stammen, auf ältere Baumaßnahmen am Turm.

Die historischen Putzreste, die in Teilbereichen erstaunlich fest auf dem Untergrund haften, stammen sehr wahrscheinlich aus der Erbauungszeit des Renaissanceschlosses. Durch eine restauratorische Untersuchung fand man heraus, dass der Putz mit einer weißen Kalktünche gestrichen war.

Nach eingehenden Diskussionen mit den Fachleuten setzte man sich zum Ziel, den wertvollen Originalputz aus dem 17. Jahrhundert so gut wie möglich zu erhalten und weiterhin sichtbar zu lassen.

Eine gründliche Kartierung der Schäden am Südturm zeigte, dass die vorhandenen Kalksteine hier stärker geschädigt sind, als an den übrigen Fassadenflächen. Die geschädigten Steine brauchen einen Schutz, damit sie nicht weiter von Wind und Wetter angegriffen werden. So wurde in Zusammenarbeit mit den Restauratoren und Denkmalpflegern des LWL eine Lösung erarbeitet, die eine weitgehende Steinerhaltung möglich macht: Die Südtürme der Wewelsburg werden nun mit einem Rapputz versehen.

Dieser ähnelt in Material und Aussehen dem originalen Putz. Die historischen Putzreste werden in diesen Rapputz eingebettet und werden weiterhin sichtbar bleiben.

Die anderen Fassaden der Wewelsburg werden ihre Steinsichtigkeit behalten.

Übergang 4

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