Hilfen bei Demenz

Hilfen bei Demenz

Hilfen bei Demenz

Das Risiko an einer Demenz zu erkranken, erhöht sich mit zunehmendem Alter. Als Demenz wird die entscheidende Abnahme der intellektuellen Leistungsfähigkeit mit einer Beeinträchtigung in den persönlichen Aktivitäten des täglichen Lebens definiert. (Foto:chokniti - stock.adobe.com)

Deutschlandweit geht man gegenwärtig von ca. 1,8 Millionen Menschen aus, die mit einer Demenz leben. Jedes Jahr gibt es etwa 440.000 neue Erkrankungen. Die häufigste Ursache ist die Alzheimererkrankung. Im Kreis Paderborn leben schätzungsweise 6.200 Menschen im Alter 65+ mit Demenz. (Berechnungsgrundlage: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.). In den nächsten Jahren ist ein weiterer Anstieg aufgrund des demografischen Wandels zu erwarten.

Wird bei einem Menschen eine Demenzerkrankung festgestellt, gehen der Betroffene und die Familie durch ein Wechselbad der Gefühle. Neben der Auseinandersetzung mit der Erkrankung, müssen ganz praktische Herausforderungen bewältigt werden. Umso wichtiger ist es, sich gut über Demenzerkrankungen zu informieren und sich rechtzeitig Unterstützung zu holen. Mit der Zeit lernen sowohl Betroffene als auch Angehörige auf diese Weise mit der Krankheit besser umzugehen.
Demenzkranke und ihre Angehörigen sind nicht allein. Für Betroffene gibt es Behandlungs- und Hilfsangebote. Auch pflegende Angehörige finden bei zahlreichen Diensten und Einrichtungen Rat und können in Selbsthilfegruppen Erfahrungen austauschen. Zudem bieten die Pflegekassen Schulungen für Menschen an, die einen Angehörigen mit einer Demenzerkrankung zu Hause pflegen.
Im Kreis Paderborn gibt es ein differenziertes Angebot an Beratungs-, Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten für betroffene demenziell erkrankte Menschen und ihre Angehörigen. Auch hierbei ist es wichtig, dass diese Angebote für Betroffene und Angehörige transparent und gut zugänglich sind.

Das „Netzwerk Demenz im Kreis Paderborn“ verfolgt als Arbeitsgruppe das Ziel, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Hierfür wirken Träger von Pflege und Betreuung sowie Behörden und Einrichtungen aus dem Kreis Paderborn zusammen, um die Angebote und Strukturen vor Ort weiterzuentwickeln.
Zuletzt hat die Arbeitsgruppe einen „Informationsbogen zur Vorbereitung auf einen Krankenhausaufenthalt“ erstellt. Der Informationsbogen ermöglicht den Ärzt*innen sowie den Pflegekräften bei einer Einweisung einen übersichtlichen Zugriff auf alle wichtigen Informationen zu einer Person. Daneben erfahren Sie in einer Checkliste, welche zusätzlichen Unterlagen für das Krankenhaus benötigt werden.

Alle in der Auflistung lokaler Hilfsangebote aufgeführten Angebote der Beratung, der ambulanten Pflegedienste, der teilstationären Pflege, der Kurzzeit- und Verhinderungspflege, der vollstationären Pflege, der Senioren-Wohngemeinschaften, der niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsangebote, der unterstützenden Hilfen im Alltag, der Selbsthilfe und des Ehrenamtes stehen Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen kreisweit zur Verfügung. Den Informationsbogen zur Vorbereitung auf einen Krankenhausaufenthalt, können Sie nutzen, um schriftlich Informationen festzuhalten und an das Pflegepersonal zu übergeben.

 
 

Einige Angebote im Kreis Paderborn haben sich besonders auf Menschen mit Demenz und deren Angehörige spezialisiert:

Wo wird die Diagnose einer Demenz gestellt?

- Hausärzte und Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie

- Gerontopsychiatrische Ambulanz der LWL-Klinik Paderborn
Agathastraße 1
33098 Paderborn
05251 / 295-5113

- St. Johannisstift (Geriatrie)
Reumontstraße 28
33102 Paderborn
05251 / 401-801

- St. Vincenz-Krankenhaus (Neurologie)
Am Busdorf 2
33098 Paderborn
  05251 / 863267

Spezielle Beratungsangebote / Demenzsprechstunden:

- Pflegeberatung des Kreises Paderborn
Aldegreverstraße 10-14
33102 Paderborn
05251 308-5072, 05251 308-5074, 05251 308-5073, 05251 308-5071, 05251 308-5075
Sprechzeiten: Dienstag und Mittwoch, 9.00 -12.00 Uhr,
Donnerstag 14.00 - 18.00 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung

- Beratungs- und Koordinierungsstelle Gerontopsychiatrie
Aldegrever Straße 16
33102 Paderborn
 05251 / 308- 5330
Sprechzeiten: Dienstag 9.00 - 12.30 Uhr

- Demenzsprechstunde im Haus Emma Rose
Fürstenberger Straße 8
33181 Bad Wünnenberg-Haaren
02957 / 9854-0

- Caritas Alten- und Krankenhilfe im Dekanat Büren gGmbH
 02951 / 98700

- Demenzsprechstunde des Caritasverbandes Paderborn im Clemens-August von Galen-Haus
Von-Galen-Straße 5
33129 Delbrück
 05250 / 99770
Sprechzeiten: jeden 1. Mittwoch im Monat 17.00 - 19.00 Uhr

- Demenzsprechstunde im Caritas-Altenzentrum Hövelhof e.V.
05257 / 98930
Sprechzeiten: Beratung nach telefonischer Vereinbarung

- Demenzsprechstunde im Ev. Altenheim St Johannisstift
Reumontstraße 32
33102 Paderborn
 05251 / 4017602
Sprechzeiten: Donnerstag 16.00 - 18.00 Uhr

- Demenzsprechstunde des Caritasverbandes Paderborn im Haus St. Antonius
Grünebaumstraße 1
33098 Paderborn
05251 / 16195-7340
Sprechzeiten: Beratung nach telefonischer Vereinbarung
- Haus St. Elisabeth Paderborn
Tegelweg 17
33102 Paderborn
05251 / 150910
Sprechzeiten: Beratung nach telefonischer Vereinbarung

Kurzzeitpflege

- Kurzzeitpflege im Haus St. Antonius, Zentrum für Menschen mit Demenz
Grünebaumstraße 1
33098 Paderborn
05251 / 16195-7315

- Kurzzeitpflege im St. Johannisstift

Reumontstraße 34
33102 Paderborn
05251 / 401-441

Betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz

- Senioren-Wohngemeinschaft Albert-Schweitzer-Haus
Albert-Schweitzer-Str. 2
33104 Paderborn – Schloß Neuhaus
05254/ 64871-0

- Seniorenwohngemeinschaft am Fürstenweg (Carl-Böttter-Haus)
Fürstenweg 2
33102 Paderborn
05251 6853-500

- Wohngemeinschaft am Josef-Temme-Weg
Kunigundenstraße 2a, 33104 Paderborn
05254 93823-0

Stationäre Pflegeeinrichtungen

- Haus St Antonius
Grünebaumstraße 1
33098 Paderborn
05251 / 16195-7310

- Haus Emma Rose

Fürstenberger Straße 8
33181 Bad Wünnenberg-Haaren
02957 / 98540

- Sophie-Camman-Haus Paderborn

Reumontstraße 28
33102 Paderborn
05251 / 401-151

Geschlossene Abteilungen in stationären Pflegeeinrichtungen

- Seniorenzentrum Altenbeken
Schützenweg 1
33184 Altenbeken

05255 / 93390


- Senioren-Wohnpark Büren
Neustraße 10
33142 Büren

02951 / 9794

Informationsbogen zur Vorbereitung auf einen Krankenhausaufenthalt

Um Informationen an Pflegende in den Einrichtungen festzuhalten, können Sie den Informationsbogen zur Vorbereitung auf einen Krankenhausaufenthalt herunterladen, ausfüllen, ausdrucken und an das Pflegepersonal übergeben.

Für die meisten Menschen stellt ein bevorstehender Krankenhausaufenthalt eine große Herausforderung dar. Besonders für Menschen mit Demenz kann eine neue Situation zu einer erhöhten Stressbelastung führen.

Aus diesem Grund erscheint es wichtig und hilfreich, sich für den Fall eines Notfalls oder geplanten Krankenhausaufenthaltes gut vorzubereiten. Die Pflegekräfte sowie die Ärzt*innen auf den Stationen sind auf Informationen von den pflegenden An- und Zugehörigen angewiesen, um die Pflege und Behandlung bestmöglich auf die Bedürfnisse der zu versorgenden Person abstimmen zu können. Schriftliche Informationen sind vor allem dann notwendig, wenn die zu pflegende Person, etwa aufgrund einer Demenz, sich nicht klar zu ihrem/seinem Befinden und Bedarfen äußern sowie Mitteilungen des Pflegepersonals verstehen oder befolgen kann.

Da die Demenz häufig nicht der Grund für eine Einweisung in ein Krankenhaus ist, sondern eine andere Erkrankung besteht oder eine bestimmte Untersuchung durchgeführt werden soll, ist es wichtig, das Personal beim ersten Gespräch im Krankenhaus über die Demenz zu informieren.

In dem Bogen werden Angaben zu den individuellen Hilfe- und Unterstützungsbedarfen, der Selbstständigkeit und den Gewohnheiten der zu versorgenden Person gemacht.
Der Informationsbogen kann ausgedruckt und händisch ausgefüllt oder direkt digital bearbeitet werden. Der Bogen kann auch bei einer Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung genutzt werden.

Hinweise zur Nutzung des Informationsbogens:

  • Halten Sie den Informationsbogen griffbereit für einen Notfall
  • Aktualisieren Sie den Informationsbogen mit Ihren persönlichen Daten, insofern sich etwas ändert
  • Bitten Sie Ihre Arztpraxis regelmäßig um einen aktuellen Medikamentenplan
  • Geben Sie nur Kopien, keine Originale, zusammen mit dem Informationsbogen im Krankenhaus ab

Ratgeber für pflegende An- und Zugehörige:

Infotelefone

- Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
030 259 37 95 14
Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag 09.00 – 18 Uhr, Freitag 09.00 – 15.00 Uhr, Beratung in türkischer Sprache Mittwoch 10.00 – 12.00 Uhr

- „Bevor alles zu viel wird... Ein Anruf, viel Hilfe“
Kreis Paderborn, Hilfenetz im Pflegealltag – Nottelefon im Pflegealltag
05251 / 308-900

- Information des Bundesgesundheitsministeriums zu Leistungen der Pflegeversicherung
030 / 340606602

Informationen zu Demenz in verschiedenen Sprachen

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. stellt auf der eigenen Internetseite mehrsprachige Informationen rund um das Thema Demenz zur Verfügung:

Infoblatt 5 „Die medikamentöse Behandlung von Demenzerkrankungen“

Infoblatt 6 „Die nicht-medikamentöse Behandlung von Demenzerkrankungen“

Infoblatt 7 „Die Entlastung pflegender Angehöriger“

Infoblatt 19 „Autofahren und Demenz“

11 Tipps zur besseren Verständigung mit Menschen mit Demenz

Weitere mehrsprachige Informationen sowie Erklärfilme rund um das Thema Demenz auf Türkisch, Polnisch, Russisch, Englisch, Arabisch, Rumänisch und Georgisch finden Sie auf der Seite

https://www.demenz-und-migration.de/materialien/.

Dokumentation über den Fachtag Demenz und Migration 2022

Wegweiser Demenz

Internetseite Wegweiser Demenz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Das Internetportal Wegweiser Demenz bietet ein umfassendes Informations- und Unterstützungsangebot zum Thema Demenz für Betroffene und Angehörige.

Dokumentation - Fachtag Demenz und Migration 2022

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