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14. Dezember 2017

Was heißt schon arm?

Ausstellung noch bis zum 8. Januar im Beratungszentrum „Alter und Pflege“ des Kreises Paderborn zu sehen

(v.l.) Schirmherr Dean Ruddock, Landrat Manfred Müller, Jutta Vormberg (Diakonie Paderborn-Höxter), Jan-Philipp Krawinkel (Sprecher des Netzwerks und Geschäftsführer des Paritätischen Paderborn), Silvana Freier-Juhnke (Mitarbeiterin im Projekt) und Matthias Kornowski (Projektreferent) bei der Ausstellungseröffnung  Bildnachweis: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Julian Sprenger 
(v.l.) Schirmherr Dean Ruddock, Landrat Manfred Müller, Jutta Vormberg (Diakonie Paderborn-Höxter), Jan-Philipp Krawinkel (Sprecher des Netzwerks und Geschäftsführer des Paritätischen Paderborn), Silvana Freier-Juhnke (Mitarbeiterin im Projekt) und Matthias Kornowski (Projektreferent) bei der Ausstellungseröffnung Bildnachweis: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Julian Sprenger

„Was heißt schon arm“? Unter diesem Titel waren Kinder und Jugendliche aus dem Kreis Paderborn aufgefordert, im Rahmen eines Wettbewerbs ihre Meinungen, Erfahrungen und Visionen für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung zum Ausdruck zu bringen. Initiiert hatte den Wettbewerb das Netzwerk “Der Kreis Paderborn hält zusammen – für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung”. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Eine Jury hatte die schwierige Aufgabe, aus den eingesandten Bildern, Fotos, Videos, Gedichten und Audiobeiträgen eine Auswahl zu treffen. Aus den prämierten Beiträgen entstand die Wanderausstellung „Was heißt schon arm“, die noch ein letztes Mal bis zum 8. Januar in den Räumen des Beratungszentrums Alter und Pflege des Kreises Paderborn in der Bahnhofstraße in Paderborn zu sehen ist.

„Armut hat viele Gesichter“

Landrat Manfred Müller betonte bei der Eröffnung, dass Deutschland sich in einer wirtschaftlich guten Lage mit niedriger Arbeitslosigkeit befinde und existenzielle Vorsorge für alle getroffen würden, die diese Hilfe auch in Anspruch nehmen würden. Armut sei immer relativ. Gleichwohl gebe es auch in einem wohlhabenden Land wie Deutschland wirtschaftliche Not. „Armut hat viele Gesichter“, so der Landrat, der allen Beteiligten dankte, dass sie mit dieser Ausstellung das Thema in die Region tragen würden. Schirmherr Dean Ruddock gelang es auf eindringliche Weise zu schildern, was Armut und Abgrenzung bedeuten. Er habe einmal für einen Obdachlosen auf der Straße gesessen, damit dieser sich etwas zu essen holen konnte. Ruddock sprach von der Kälte, der Härte des Bodens, den Blicken der Menschen, wenn man einen Glühwein trinke wie alle anderen auch. Er sprach davon, was es bedeute, Angst zu haben, zur Schule zu gehen, weil wieder das Geld für die Klassenfahrt fehlt. Wie sehr es schmerze, sich in der Schule als arm decodieren zu müssen. Was es bedeute, wenn man auf der Straße gelandet sei, sich bewerben wolle, dazu aber ein Foto brauche, und dafür erst einmal einen Haarschnitt. Wenn man abgerutscht sei, keine Wohnung habe, ohne Wohnung kein Konto bekomme und umgekehrt. Wie schwer es sei, aus dieser Abwärtsspirale zurück zu finden, auch in einem Land wie Deutschland.

Armut immer noch Tabu-Thema

Nach Angaben des Netzwerkes ist jeder 6. Einwohner in der Region Paderborn von Armut und oft auch sozialer Ausgrenzung betroffen. Trotzdem sei Armut immer noch ein Tabu-Thema. Armut verstecke sich. Die Ausstellung mit eindrucksvollen Beiträgen von Kindern und Jugendlichen zeigt ihre Gesichter. Die Wanderausstellung kann bis zum 8. Januar während der Öffnungszeiten des Beratungszentrums Alter und Pflege besichtigt werden.

Öffnungszeiten des Beratungszentrums Alter und Pflege des Kreises Paderborn in der Bahnhofstraße 50 in Paderborn:

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
8.30 Uhr bis 12.00 Uhr
Donnerstag
14.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Hintergrund:
Armut und soziale Ausgrenzung – diese Themen standen im Mittelpunkt eines Kreativwettbewerbes für Kinder und Jugendliche, den das Netzwerk “Der Kreis Paderborn hält zusammen – für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung” im Frühjahr 2016 initiierte.
Aus den fast 70 Einsendungen wurden beim Kreisfamilientag in Hövelhof die Gewinner prämiert. Ausgewählte Exponate wurden im Rahmen einer Wanderausstellung gezeigt.

Das Netzwerk „Der Kreis Paderborn hält zusammen“ ist ein Zusammenschluss von mehr als 40 sozialen Organisationen, Einrichtungen, Verbänden und Kommunen aus dem Kreis Paderborn. Ziel des Netzwerkes ist es, auf die Situation von Armut betroffener Menschen aufmerksam zu machen und Armut und sozialer Ausgrenzung entgegenzutreten.

 
 
 

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Aldegreverstraße 10 – 14
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